Freitag, 9. Dezember 2011

Evelyn Opela

Fräulein Dr. Lang

Eine weitere Version der "netten jungen Dame" als Lehrerin, die in diesem Falle von Heintje selbst angehimmelt wird, bietet Evelyn Opela in "Morgen fällt die Schule aus". Einen zweiten Auftritt hatte Frau Opela im Nachfolgefilm "Betragen ungenügend!" als Helena Taft, Tochter des Direx'. Sie schloss mit diesem Auftritt den Kreis der Filme, denn diese Rolle war bereits im ersten Film, "Zur Hölle mit den Paukern", vertreten. Dort wurde sie von Gila von Weitershausen verkörpert.

Biografie

* 4. Februar 1945, Warnsdorf

Evelyn Opela wurde am 4. Februar 1945 in Warnsdorf (Tschechien) geboren; gleich nach dem Abitur ließ sie sich an der Prager Akademie der musischen Künste zur Schauspielerin ausbilden. Bis 1967 wirkte sie als Theaterdarstellerin in ihrem Heimatland, zuletzt am Prager Nationaltheater. Dann übersiedelte sie in die Bundesrepublik Deutschland, wo sie vor allem durch ihre intensive Arbeit für das Fernsehen bekannt wurde. Aber auch am Theater war sie weiterhin erfolgreich, spielte unter anderem Ende der 70er Jahre am Düsseldorfer Schauspielhaus sowie dem Theater in der Josefstadt Wien.

Charlotte Witthauer und Evelyn Opela in "Betragen ungenügend!"
Mit vielen Titelrollen zeigte sie auf der Bühne ihre darstellerische Dominanz, brillierte unter anderem als Ibsens "Hedda Gabler", Shaws "Die heilige Johanna" und Sophokles' "Antigone"; sie interpretierte die "Julia" in Shakespeares "Romeo und Julia" ebenso eindrucksvoll wie die "Rosalinde" in dessen "Wie es euch gefällt", feierte Erfolge als "Cleopatra" in Shaws "Cäsar und Cleopatra", als "Emily" in Wilders "Unsere kleine Stadt" und als "Alkmene" in Molières "Amphitryon" – um nur einige ihrer herausragenden Bühnenfiguren zu nennen.

Im Fernsehen wurde Evelyn Opela mit verschiedensten Rollen in zahlreichen Krimi-Serien populär, in Reihen wie "Dem Täter auf der Spur", "Der Kommissar", "Derrick", "Der Alte" und "Tatort" wurde sie zum Dauergast auf dem Bildschirm. Meist mimte sie – mit einer ihr eigenen Noblesse – schöne, immer etwas geheimnisvolle Damen der Gesellschaft, einen Frauentypus, den sie auch in verschiedensten Einzelproduktionen verkörperte. In Vojtech Jasnys romantischer Komödie "Nasrin oder Die Kunst zu träumen" nach Herbert Asmodi spielte sie 1972 eindrucksvoll die weibliche Hauptrolle an der Seite von Heinz Bennent und Erika Pluhar, man erlebte sie beispielsweise in den Mehrteilern "Die Reise nach Mallorca" (1973) und "Goldene Zeiten - Bittere Zeiten" (1984), in Franz Peter Wirths "Familienschande" (1988), nach dem Roman von Hugh Wheeler, agierte sie als Sheila Potter, in der RTL-Serie "Der Mann ohne Schatten" (1996) als Irina Kuhlin, die gemeinsam mit Filmehemann Igor (Christian Berkel) und dessen Bruder Bruno (Gerd Böckmann) oft unter Einsatz ihres Lebens scheinbar unlösbare Kriminalfälle aufklärt. Zur Serien-Filmografie zählen in den 80er und 90er Jahren neben Besuchen beim "Traumschiff" unter anderem auch die Reihen "Angelo und Luzy", "Blankenese", "SOKO 5113" und "SOKO Leipzig".

Evelyn Opela und Heinz Reincke in "Morgen fällt die Schule aus"
Auch auf der Leinwand machte die attraktive Evelyn Opela, die bis zu ihrer Übersiedlung in ihrem Heimatland rund zehn Filme gedreht hatte, eine gute Figur: Bernhard Wicki besetzte sie in seiner Joseph Roth-Adaption "Das Falsche Gewicht" (1971), in dem Streifen "Morgen fällt die Schule aus" (1971) mimte sie die Lehrerin Dr. Lang, ein Jahr später tauchte sie in einer weiteren "Lümmel"-Produktion "Betragen ungenügend!" auf. Weitere Arbeiten für das Kino waren unter anderem Harald Reinls Ganghofer-Verfilmung "Schloss Hubertus" (1973, mit Karlheinz Böhm) sowie Alfred Vohrers "Das Schweigen im Walde" (1976), ebenfalls nach einem Roman von Ludwig Ganghofer; zuletzt sah man sie in dem Mystery-Thriller "Night Train to Venice" (1993) zusammen mit Hugh Grant auf der Leinwand.

Evelyn Opela ist seit 1986 mit dem TV-Produzenten und Regisseur Helmut Ringelmann (u.a. "Der Kommissar", "Derrick", "Der Alte") verheiratet und lebt in München.

Gastautorin: Stephanie D'heil
Der Text wurde mit freundlicher Genehmigung der Autorin ihrer Website www.steffi-line.de entnommen und leicht überarbeitet. (Link)

Filmografie

Auftritte in Lümmel- und Paukerfilmen
Weitere Auftritte in Film und Fernsehen 

1965: Úplne vyrízený chlap

1971: Das falsche Gewicht (TV); 1972: Nasrin oder Die Kunst zu träumen (TV); Komm, Zigan (TV); Der Amateur (TV); 1973: Die Reise nach Mallorca (TV); Dem Täter auf der Spur (TV); Pan; Schloss Hubertus (TV); Im Schillingshof (TV); 1974: Der Kommissar (TV); Der kleine Doktor (TV); Die schöne Marianne (TV); 1975: Comenius (TV); Die Rakete (TV); 1976: Jörg Preda berichtet (TV); Das Schweigen im Walde; Das blaue Palais: Der Unsterbliche (TV); 1977: Die Rückkehr des alten Herrn; Sanfter Schrecken (TV); 1979: Tatort (TV)

1981: Überfall in Glasgow (TV); 1982: Heimkehr nach Deutschland (TV); Ein Abend mit Georg Thomalla (TV); 1983: Geschichten von nebenan (TV); Das Traumschiff (TV); 1984: Der Besuch (TV); Goldene Zeiten - Bittere Zeiten (TV); 1988: Familienschande (TV)

1990: Insel der Träume (TV); 1993: Night Train to Venice; Der Alte (TV); 1994: Blankenese (TV); Derrick (TV); 1996: Der Mann ohne Schatten (TV); 1999: SOKO 5113 (TV)

2002: SOKO Leipzig (TV)

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