Montag, 26. August 2013

Überlebensgroße Leinwandlümmel

Das Münchner Werkstattkino ist für seine exotischen Filmvorführungen bekannt. Im letzten Jahr war es beispielsweise Schauplatz für ein Edgar-Wallace-Fantreffen mit einer Aufführung der Filme "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" und "Die Verdammten der blauen Berge". Zum Monatswechsel August / September greift es noch einmal tief in die Kiste mit Opas Kino. Dann heißt es nämlich: "Lümmelzeit".

Vom 29. August bis 1. September wird um 22.30 Uhr "Unsere Pauker gehen in die Luft" gezeigt, vom 2. bis 4. September dann zur gleichen Uhrzeit "Die Lümmel von der ersten Bank, Teil 3: Pepe, der Paukerschreck".

Das Kino befindet sich in der Münchner Innenstadt in der Fraunhoferstraße 9 und kann bequem von der gleichnamigen U-Bahnstation (U1, U2) aus erreicht werden.

Zum Weiterlesen:
  • Veranstaltungshinweis im Edgar-Wallace-Forum [ hier klicken ]
  • Website des Münchner Werkstattkinos [ hier klicken ]
  • Filminformationen zu "Unsere Pauker gehen in die Luft" [ hier klicken ]
  • Filminformationen zu "Pepe, der Paukerschreck" [ hier klicken ]

Neue Lümmelfilm-DVDs?


Ist dieses Cover bald nicht mehr
der einzige Anblick der Lümmel-
Filme in DVD-Geschäften?

Mit einigen Überraschungen wartet der vorläufige Releaseplan des DVD-Labels StudioCanal / Arthaus (ehemals Kinowelt) für die Monate November und Dezember 2013 auf. Darin wird angekündigt, sowohl die "Lausbubengeschichten" als auch "Die Lümmel von der ersten Bank" in einer digital remasterten Edition neuaufzulegen. Ein konkreter Erscheinungstermin ist noch nicht bekannt, die Veröffentlichungen werden für Dezember gelistet.

Verwunderlich ist diese Neuigkeit insofern, als die Rechte für die DVD-Veröffentlichungen und -Verkäufe der Schul- und Lümmelfilme bisher bei EuroVideo lagen, wie auch hier auf jeder Seite kenntlich gemacht wird. Der zweite Teil der Reihe, der 1968 als einziger von der Rialto-Film statt der Franz-Seitz-Filmproduktion hergestellt wurde, erschien außerdem vorher bei Universum Film.

Sollten die Filme jetzt tatsächlich wieder ein neues Zuhause erhalten, so ist durchaus mit anderen Filmmastern sowie auch mit anderem Bonusmaterial zu rechnen. Während wohl angenommen werden darf, dass es StudioCanal schwerfallen wird, im zweiten Punkt mit EuroVideo gleichzuziehen, wäre eine Neuabtastung bzw. eine digitale Restauration die ideale Gelegenheit, die Interlacing-Schwäche, die die Filme 3, 6 und 7 der EuroVideo-Box plagt, geradezurücken.

Über konkretere Informationen wird hier im Blog natürlich zum gegebenen Zeitpunkt berichtet werden.

Zum Weiterlesen:

Donnerstag, 22. August 2013

Besser als in der Schulkantine: Hansi Kraus kocht

Der Lausbub blitzt bei Hansi Kraus auch in den erwachsenen Momenten durch - jedenfalls dann, wenn die Lage brenzlig wird. Und davon kann mehrfach die Rede sein, wenn man sich seinen Auftritt in der Kochsendung "Lafer, Lichter, lecker" des Zweiten Deutschen Fernsehens anschaut. Dort wurde Kraus eingeladen, um an der Seite des bekannten Fernsehkochs Horst Lichter gebratenen Lachs an Gurkensalat zuzubereiten.



Samstag, 17. August 2013

Zum Filmfestival Locarno kürt SRF zwölf Schulfilme


Heute endet das international bekannte Filmfestival von Locarno im Schweizer Kanton Tessin mit einer abschließenden Preisverleihung. Einen teilnehmenden Film, die Dokumentation "Tableau noir" von Yves Yersin über eine Gesamtschule im Jura, nahm das Schweizer Radio und Fernsehen SRF zum Anlass, in Eigenregie die zwölf besten Schulfilme zu küren. In der von Thomas Hägler erstellten Übersicht finden sich Filme von den 1950ern bis heute, allerdings mit einem deutlichen Schwerpunkt auf den 1980er und 2000er Jahren. Umso erfreulicher für Freunde der Lümmelbank ist deshalb, dass es auch "Die Lümmel von der ersten Bank" in die erlauchte Riege der zwölf lohnendsten Beispiele ihres Genres geschafft haben.

Hansi Kraus in "Zur Hölle mit den Paukern".
Dieses Bild wurde zur Verfügung gestellt von EuroVideo.
Zwar schränkt Hägler ein, dass die Filme, denen sich dieser Blog widmet, "keine cineastische Meisterleistung" waren, wohl aber "absolute Publikumslieblinge". Auch ist sein Blickwinkel bemerkenswert, bei der Filmreihe trotz häufiger Umbesetzungen und Brüche in Drehorten und -stilen von einer siebenteiligen Komödie zu schreiben - als sähe man einen Mehrteiler à la Francis Durbridge (mit je einem trügerischen Happy-End als Cliffhanger-Ersatz). Diese Sichtweise ist bestimmt auch der Tatsache zuzuschreiben, dass im Fernsehen häufig mehrere Lümmel-Filme hintereinander oder im festen Wochenrhythmus gesendet werden.

Ebenfalls in Häglers Liste zu finden: "Das fliegende Klassenzimmer", allerdings nicht in der Jacobs-Verfilmung aus den 1970er Jahren mit Blacky Fuchsberger in der Hauptrolle, sondern in seiner 1954er-Variante mit Paul Dahlke an seiner statt.

Der Festivalbeitrag "Tableau noir" findet beim SRF Erwähnung als "ein außergewöhnlicher Film über eine außergewöhnliche Schule". Was sich allerdings auch gut als Urteil auf das imaginäre Momsen-Gymnasium in Baden Baden anwenden ließe, verspricht ein gänzlich anderes Filmerlebnis, als es Pepe Nietnagel und Konsorten für uns bereithalten. Und ob "Tableau noir" eine so überdauernde und erfolgreiche Position einnehmen wird wie die "Lümmel von der ersten Bank", wird sich sowieso erst erweisen müssen.

Zum Weiterlesen:
  • Kino aus dem Klassenzimmer: zwölf lohnende Schulfilme [ hier klicken ]
  • "Tableau noir": Dokumentarkino in Perfektion [ hier klicken ]
  • 66. Filmfestival von Locarno: Feucht und froh [ hier klicken ]

Im Spätsommer beginnt wieder die Schulzeit


Passend zum Schulanfang in vielen deutschen Bundesländern steigern die Fernsehsender wieder ihre Dosis humoristischer Lockerungsübungen im Schulfilmgenre. Zwischen Ende August und Anfang Oktober werden sechs Filmklassiker ausgestrahlt, darunter der Pilot der "Lümmel von der ersten Bank"-Reihe.

Der Pauker (1958)
Samstag, 14. September 2013, 13.30 Uhr (Sky Nostalgie)

Der Musterknabe (1963)
Mittwoch, 9. Oktober 2013, 20.15 Uhr (Sky Nostalgie)

Onkel Filser - Allerneueste Lausbubengeschichten (1966)
Sonntag, 8. September 2013, 15.00 Uhr (Bibel TV)

Die Lümmel von der ersten Bank, Teil 1: Zur Hölle mit den Paukern (1967)
Samstag, 28. September 2013, 12.03 Uhr (Das Erste)

Hauptsache Ferien (1972)
Freitag, 23. August 2013, 16.00 Uhr (Heimatkanal)

Auch ich war nur ein mittelmäßiger Schüler (1974)
Samstag, 24. August 2013, 23.30 Uhr (Heimatkanal)

Dienstag, 11. Juni 2013

Durststrecke im TV: Kaum Termine zu vermelden


Lümmelfilm-Fans werden im Frühsommer genug Zeit haben, das warme Wetter zu genießen (zumindest dort, wo es sich gelegentlich zeigt). Die Fernsehanstalten sind sich nämlich einig, dass momentan nicht die richtige Zeit zu sein scheint, Lümmel-Filme im TV zu zeigen. Aus der Kernreihe wird im Juni und Juli kein einziger Film gezeigt, aus dem großen Reich der Epigonen nur ein einziger und eine weitere Lausbubenproduktion. Die gesamte Ausbeute sieht wie folgt aus:

Auch ich war nur ein mittelmäßiger Schüler (1974)
Freitag, 14. Juni 2013, 6.00 Uhr (Heimatkanal)
Donnerstag, 20. Juni 2013, 13.05 Uhr (Heimatkanal)
Mittwoch, 26. Juni 2013, 2.40 Uhr (Heimatkanal)

Tante Frieda - Neue Lausbubengeschichten (1965)
Sonntag, 14. Juli 2013, 11.30 Uhr (Norddeutscher Rundfunk)

Ich werde mich bemühen, in der kommenden Zeit wieder etwas regelmäßiger die aktuellen Fernsehtermine zu vermerken.

Mittwoch, 3. April 2013

In der Schulhölle seit 45 Jahren



Auch wenn die Streiche von Hansi Kraus alias Pepe Nietnagel unterdessen zum echten Retrokult geworden sind, so mag man kaum glauben, wie viele Jahre die Filme der "Lümmel von der ersten Bank"-Reihe unterdessen auf dem Buckel haben. Beinah ein halbes Jahrhundert ist es nun her, dass Pepe, Marion und Co. ihren Filmpaukern das Leben erschwerten: Heute vor genau 45 Jahren feierte "Die Lümmel von der ersten Bank, Teil 1: Zur Hölle mit den Paukern" seine Premiere im Metro-Kino in Kiel. Der Film war zuvor zwischen dem 30. Oktober und 17. Dezember 1967 in Hamburg und Baden Baden gedreht worden. Nach der exklusiven Vorpremiere am 3. April 1968 startete der Film einen Tag später in allen bundesdeutschen Kinos.

Natürlich lohnt sich zu dieser Gelegenheit nicht nur ein Blick auf den Film selbst, sondern auf die Werbestrategien, die sich der Constantin-Filmverleih ausgedacht hatte, um die neuen Lümmel an den Mann zu bringen. Wer sich den Originaltrailer zu Gemüte führt, wird über eine Zeile stolpern, die es an Humor gut und gern mit der beworbenen Komödie aufnehmen kann: "Ein Film für Eierköpfe und Zwergschüler", verkündet der unsichtbare Sprecher im Brustton der Überzeugung. Das im Fotostorystil gestaltete Filmplakat versprach über diese Festlegung hinaus, jeden Geschmack zu treffen: "Auch für Sie: Im Lachen eine Eins!"

Rund vier Millionen Besucher zog der Film letztenendes an - und noch mehr haben sich über ihn seitdem im Fernsehen amüsiert. Ein Geburtstagsgruß scheint also mehr als angemessen!

Montag, 21. Januar 2013

Komponist Rolf Wilhelm verstorben

Wie ich mit Bedauern erfahren habe, meldet die Süddeutsche Zeitung, dass der Komponist und Dirigent Rolf Alexander Wilhelm am Freitag, dem 17. Januar 2013, verstorben ist. Rolf Wilhelms Filmkarriere begann in den 1950er Jahren und bis 1992 blieb er seinem Metier als Film- und Fernsehkomponist treu.

Für die "Lümmel von der ersten Bank"-Reihe komponierte Wilhelm sechs der sieben Scores, wobei die meisten charakteristischen Titelmusiken von anderen Personen, Profis auf dem Gebiet des Schlagers, beigesteuert wurden. Rolf Wilhelm war für die Vertonung der Lümmel-Filme dennoch die ideale Wahl, weil er schon in vielen Produktionen zuvor - darunter in allen "Lausbubengeschichten" nach Ludwig Thoma - sein Talent für eine melodisch-ironische Verzierung des Filmgeschehens bewiesen hatte.

Mein Beileid geht an Herrn Wilhelms Familie.

Zum Weiterlesen: