Gottlieb Taft

Theo Lingen in
"Zur Hölle mit den Paukern"

Schuldirektor und Oberstudienrat Dr. Gottlieb Taft ist ein Pädagoge alter Schule, der in allen Fällen mit der nötigen Strenge durchgreift und keinen Unfug an "seiner" Lehranstalt duldet. Ihm geht es in seinem Leben praktisch nur um die Schule, denn er pennt - äh, er wohnt - sogar in der Penne... Dabei steht er mit seiner ganzen respekteinflößenden Person für die Übermittlung althergebrachter Normen und Werte, die er im Zweifelsfall, wie auch bei seiner wohl schlimmsten, von Pepe, dem Paukerschreck, angeführten Klasse mit "drakonischen Maßnahmen" durchsetzt.

Gottlieb Taft ist dabei aber auch ein fürsorglicher Mensch, dem das Wohl seiner Frau, seiner Tochter und seiner Kollegen am Herzen liegt, ebenso tritt er mit vollem Eifer für die Sache Melanchthons ein - wenn er dabei vielleicht auch einmal die falschen Mittel wählt. Auch kann man Herrn Taft eine gewisse Modernität und einen Blick in die Zukunft nicht versagen, die bei einigen seiner Kollegen überhaupt noch nicht ausgeprägt ist.

Theo Lingen in "Pepe, der Paukerschreck". Einweg-Werbematerial. Rechte bei Constantin Film.

Und trotzdem wird Gottlieb Taft immer wieder zum Opfer seiner Schüler - immer wieder gern blamiert man ihn bei öffentlichen Auftritten und vor dem Ministerialdirektor. Doch einen echten Schulmann kann das nicht in seiner Passion umwerfen: So meint Direktor Taft beispielsweise über seinen Enkel:

"Meine lieben Kolleginnen, meine lieben Kollegen, das ist ein Vorbild. Ein leuchtendes Vorbild. Und solange es so etwas noch gibt, diese glühende Liebe und Hingabe zum Guten, dürfen wir nicht verzagen!"

(Zitat aus dem Film "Die Lümmel von der ersten Bank, 3. Teil: Pepe der Paukerschreck")

Einen besonderen Clou hat man sich für den letzten Teil der Lümmelserie ausgedacht: Direktor Taft wird zusehends milder und nachsichtiger, da öfter er sich an seine eigene Kindheit erinnert. Er muss zugeben, dass auch er kein Musterschüler war und greift deshalb nicht mehr so hart durch wie in den anderen Filmen:

Frau Taft: "Lieber Gottlieb, du wirst doch mit zunehmendem Alter immer milder."

Gottlieb Taft: "Jaja, das kommt daher, weil ich mich jetzt manchmal daran erinnere, dass ich als Schüler auch ein ziemlicher Lümmel war..."

(Zitat aus dem Film "Betragen ungenügend!")

In allen sieben Lümmel-Filmen wird Direktor Taft überzeugend von Theo Lingen dargestellt, der die Rolle ebenso zweiseitig darstellt, wie sie angelegt ist: Auf der einen Seite verleiht er dem "Steißtrommler" eine altmodisch-dümmliche Engstirnigkeit, auf der anderen eine trottelig-charmante Liebenswürdigkeit. Dabei kommen ihm seine imposante Körpergröße und seine nasal-lustige "Denkerstimme" zu Gute, die ihn zur Idealbesetzung für Tafts Rolle machen.

Theo Lingen in "Hurra, die Schule brennt!"

Neben Hansi Kraus war Theo Lingen jeweils der große Star des Films; desweiteren gehört er zu einem der vier Charaktere, die in der Serie in jedem Streifen auftreten und dabei immer von ein und dem selben Schauspieler dargestellt werden.

Darsteller des Gottlieb Taft

Theo Lingen

• in Die Lümmel von der ersten Bank, Teil 1: Zur Hölle mit den Paukern
• in Die Lümmel von der ersten Bank, Teil 2: Zum Teufel mit der Penne
• in Die Lümmel von der ersten Bank, Teil 3: Pepe, der Paukerschreck
• in Die Lümmel von der ersten Bank, Teil 4: Hurra, die Schule brennt!
• in Die Lümmel von der ersten Bank, Teil 5: Wir hau'n die Pauker in die Pfanne!
• in Die Lümmel von der ersten Bank, Teil 6: Morgen fällt die Schule aus
• in Die Lümmel von der ersten Bank, Teil 7: Betragen ungenügend!