Freitag, 9. Dezember 2011

Günther Schramm

Dr. Kersten

Günther Schramm und
Gila von Weitershausen in
"Zur Hölle mit den Paukern"
Im ersten Teil der Lümmel-Reihe, "Zur Hölle mit den Paukern", spielte Günther Schramm den jungen Lehrer Dr. Kersten, der beweist, dass ein Lateinlehrer kein alter und sauertöpfischer Mensch sein muss. Mit seinen modernen Lehrmethoden bringt er frischen Wind in die altehrwürdigen Mauern des Mommsen-Gymnasiums - nicht immer mit Einverständnis des Direktors Dr. Taft. Die Klasse 10a liebt ihren neuen Lehrer, doch auch Helena Taft, die Tochter des Direktors, hat ein Auge auf ihn geworfen...

Dies wiederum freut deren Vater nicht, denn er hat eine schlechte Meinung von Dr. Kersten. Nicht nur, dass er ihn während der Unterrichtszeit mit einer leicht bekleideten Dame im Schulhaus sah (siehe "Streiche"), auch findet er es unverständlich, wie ein Lehrer seine Freizeit lieber auf dem Tennisplatz verbringt als über Lehrbüchern!

Biografie

* 18. Februar 1929, Potsdam

Günther Schramm wurde am 18. Februar 1929 als Sohn eines Arztes in Potsdam geboren und verbrachte seine Kindheit in Stettin. Auf Umwegen kam er mit seiner Familie später nach Hamburg und ging dort auf das Gymnasium, welches er mit dem Abitur abschloss. Nach Ende des 2. Weltkrieges arbeitete er unter anderem als Forstgehilfe, entschloss sich dann aber Schauspieler zu werden. Ab 1950 besuchte er in Hamburg ein Jahr lang die Staatliche Hochschule für Musik und Theater und sammelte dann erste Bühnenerfahrungen beim literarischen Kabarett "Die Buchfinken", zu dessen Mitbegründern er gehörte. Weitere Engagements führten ihn an das "Junge Theater" sowie die Hamburger Kammerspiele und zwischen 1954 und 1957 gehörte Schramm zum Ensemble des Thalia-Theaters; danach arbeitete er als freischaffender Schauspieler, gab Gastspiele unter anderem in Berlin, München und Stuttgart.

Seit Anfang der 1960er Jahre war Schramm auf der Leinwand zu sehen und wurde mit profilierten Nebenrollen schnell auch einem breiten Publikum bekannt. In "Als geheilt entlassen" spielte er 1960 den Erich Martens, man sah ihn im gleichen Jahr in "Die Botschafterin", 1962 stand er für "Schneewittchen und die sieben Gaukler" vor der Kamera und in "Die Lümmel von der ersten Bank" agierte er beispielsweise 1967 als Dr. Kersten.

Auch für das Fernsehen war Schramm schon seit Anfang der 1960er Jahre tätig, spielte unter anderem in "Es führt kein Weg zurück" (1963),"Kriegsgericht" (1964), "Träume in der Mausefalle" (1965), dem Dreiteiler "Verräter" (1966) oder in "In einem Monat, in einem Jahr" (1968). Einen enormen Bekanntheitsgrad erlangte Schramm dann ab 1969 als Kriminal-Assistent Walter Grabert in der legendären Krimi-Serie "Der Kommissar" mit Erik Ode. 79 Folgen lang spielte Schramm diese Rolle und zusammen mit seinen Kollegen erhielt er 1970, 1971 sowie 1972 einen "Goldenen Bambi" für "Der Kommissar" als beliebteste Serie.

Doch Schramm konnte mehr als knifflige Fälle lösen, auch als Moderator und Quizmaster machte sich der vielseitige Schauspieler auf dem Bildschirm einen Namen; so führte er zwischen 1968 und 1970 durch die Musiksendung "Baden-Badener Roulette", ab 1973 übernahm er für acht Jahre die Quiz-Serie "Alles oder nichts" und ab 1981 bis 1985 das Ratespiel "Erkennen Sie die Melodie?"; zwischen 1985 und 1986 fungierte er 13 Folgen lang als Showmaster der Sendung "Quiz-As".

In den 1990er Jahren sah man Günther Schramm, der bereits 1970 den "Bronzenen Bambi" als beliebtester Schauspieler erhalten hatte, unter anderem 1994 als Professor Austen in dem Drama "Sascha darf nicht sterben" auf dem Bildschirm, 1999 mimte er den Tony in der Komödie "Holstein Lovers" mit Nadja Tiller als Partnerin und stand 2000 für die beiden Pilcher-Verfilmungen " Ruf der Vergangenheit" sowie "Für die Liebe ist es nie zu spät" vor der Kamera. In jüngster Zeit sahen ihn die Fernsehzuschauer unter anderem als Hubertus Graf von Saatlow, genannt Hupa, in der romantischen Liebesgeschichte "Sehnsucht nach Sandin" (2001) und in Raymond Leys Dokumentarspiel über die "Elf-Aquitaine"-Affaire "Aus Liebe zu Deutschland – Eine Spendenaffäre" verkörperte er den Politiker Walter Leisler-Kiep. Karola Meeder besetzte ihn als Lennart Thorwaldsson in der Romanze "Inga Lindström – Begegnung am Meer" (2004), danach folgten Auftritte in den Mehrteilern "Das Bernsteinamulett" (2004) und "Ums Paradies betrogen" (2005). Eine weitere Figur, die des begüterten aber kranken Thaddeus Hartington, dessen einziger Wunsch es ist, sich mit seinem verschwundenen Sohn zu versöhnen, mimte er in dem eher seichten ARD-Liebesfilm "Auf den Spuren der Vergangenheit" (2005) an der Seite von Ursula Buschorn, Ralf Bauer, Jimi Blue Ochsenknecht und Bernd Herzsprung. Es folgten Rollen in den gefühlsbeladenen TV-Spielen "Lilly Schönauer – Liebe hat Flügel" (2006) und "Hochzeitsreise nach Burma" (2007, aus der Reihe "Kreuzfahrt ins Glück"), Mitte März 2007 sah man Schramm als Hendrik Bergsson in der romantischen Lovestory "Fjorde der Sehnsucht" mit den Protagonisten Christian Wolff und Barbara Wussow sowie Filmehefrau Gerlinde Locker.

Gila von Weitershausen und Günther Schramm in "Zur Hölle mit den Paukern"
Seit einiger Zeit gerät der sympathische Schauspieler zum Dauergast auf den heimischen Bildschirmen: In den neuen Staffeln der populären TV-Serie "Forsthaus Falkenau" mit Hardy Krüger jr. als Förster Stefan Leitner bzw. Nachfolger des über Jahrzehnte als Förster Rombach agierenden Christian Wolff, spielt Schramm den netten Josef Neureuther, Bruder von Marianne Rainders alias Veronika Fitz, die die Jugendliebe von Stefan Leitners bodenständigen, oftmals in Liebesdingen etwas ungeschickten Vater (Martin Lüttge) gibt.

Der Schauspieler, der auch als Sänger mit Liedern wie "Komm in meine Welt" oder "Eh' ich es vergesse" sehr erfolgreich war, lebte seit 1982 zwanzig Jahre lang auf Vancouver Island in Kanada und kam jedes Jahr für mehrere Monate in seine Heimat zurück, um vor der Fernsehkamera zu stehen oder Gastspiele zu geben; seit 2001 hat er zusammen mit seiner Familie sein Domizil wieder in München aufgeschlagen. Schramm ist seit 1958 in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Gudrun Thielemann verheiratet; aus der Verbindung stammt der 1959 geborene Sohn Stefan. Außerdem ist Günther Schramm Vater einer Tochter, die aus seiner ersten Ehe stammt.

Gastautorin: Stephanie D'heil
Der Text wurde mit freundlicher Genehmigung der Autorin ihrer Website www.steffi-line.de entnommen und leicht überarbeitet. (Link)

Filmografie

Auftritte in Lümmel- und Paukerfilmen
Weitere Auftritte in Film und Fernsehen

1955: Die letzte Nacht der Titanic (TV); 1959: Auf allen Straßen; Die Caine war ihr Schicksal (TV)

1960: Sie schreiben mit (TV); Als geheilt entlassen; Wer überlebt, ist schuldig (TV); Terror in der Waage (TV); Die Botschafterin; 1961: Er ging an meiner Seite (TV); 1962: Die glücklichen Jahre der Thorwalds; Schneewittchen und die sieben Gaukler; 1963: Der Privatsekretär (TV); 1964: Das Kriminalmuseum (TV); Die fünfte Kolonne (TV); 1965: Intercontinental-Express (TV); Marianda Pineda (TV); Kandidat Cormoran (TV); Unsterblichkeit mit Marschmusik (TV); Liebe nicht ausgeschlossen (TV); 1966: Oh, diese Geister (TV); Die Drehscheibe (TV); 1967: Verräter (TV); Großer Mann, was nun? (TV); Lord Arthur Saviles Verbrechen (TV); Zur blauen Palette (TV); Frühling in Baden-Baden (TV); 1968: Dynamit in grüner Seide; Baden-Badener Roulette (TV); 1969: In einem Monat, in einem Jahr (TV); Bericht einer Offensive (TV); Der verlogene Akt

1970: Luftsprünge (TV); 1971: Ein Lied für Dublin (TV); 1972: Delikatessen (TV); Grün ist die Heide; 1973: Algebra um acht (TV); 1974: Unter einem Dach (TV); Treffpunkt Herz (TV); 1976: Der Kommissar (TV)

1995: Sascha darf nicht sterben (TV); 1999: Holstein Lovers (TV)

2000: Für die Liebe ist es nie zu spät (TV); Rosamunde Pilcher (TV); 2001: Sehnsucht nach Sandin (TV); 2003: Uta Danella (TV); Aus Liebe zu Deutschland - Eine Spendenaffäre (TV); 2004: Auf den Spuren der Vergangenheit (TV); Inga Lindström (TV); Das Bernsteinamulett (TV); 2005: Ums Paradies betrogen (TV); 2006: Lilly Schönauer (TV); 2007: Kreuzfahrt ins Glück (TV); Fjorde der Sehnsucht (TV); Forsthaus Falkenau (TV)

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