
In den Jahren 1965 und 1966 strahlte das junge ZDF eine 20-teilige Unterhaltungsserie mit Georg Thomalla und Heli Finkenzeller in den Hauptrollen aus. „Unser Pauker“ erzählt Geschichten aus dem Leben einer Lehrerfamilie: Ulrich Schulz, genannt Parsival, unterrichtet eine Klasse an einer Berliner Grundschule, die auch sein Sohn Ricky besucht. Die Familie, zu der auch Mutter und Hausfrau Ruth sowie die beiden älteren Kinder Christian und Susanne gehören, zieht in eine Wohnung in Tempelhof, wo sie und ihre Nachbarn allerlei kleine und große Abenteuer, Familiendramen und Liebesgeschichten erleben. Auf sie konzentrieren sich die knapp 30-minütigen Episoden, deren Untertitel „Alltagsgeschichten einer Berliner Familie“ bereits ankündigt, dass es sich weniger um Lümmel- und Pauker-Erzählungen im eigentlichen Sinne handelt. Einige Geschichten spielen freilich trotzdem vor schulischem Hintergrund, was gemeinsam mit der Besetzung (Georg Thomalla war schließlich in „Zur Hölle mit den Paukern“ als Vater Nietnagel zu sehen) eine Empfehlung auf der Lümmelbank mehr als rechtfertigt.
Finkenzeller und Thomalla brillieren als eingespieltes Ehepaar, deren alte Liebe alles andere als eingerostet ist, weil sie nicht zuletzt durch ihre Kinder immer wieder aufs Neue bewähren muss. Uwe Reichmeister, der den Ricky spielt, ist eine wahre Granate und sorgt einerseits durch seine lausbubenhafte Art für diverse Lacher, andererseits für das typische Berliner Fludium der Reihe, weil er neben Walter Gross und Willi Rose als einziger der Hauptdarsteller so richtig breit und gemütlich berlinert.
Fotos aus "Der Umzug" und "Der Diebstahl"